Xanten-Colonia Ulpia Traiana

Die Großstadt am unteren Niederrhein

Kurzfassung

Die Colonia Ulpia Traiana war eine der bedeutendsten Städte der römischen Provinz Niedergermanien. Als Planstadt gegründet, verband sie monumentale Architektur mit militärischer Nähe. Während ihres Bestehens über die Jahrhunderte spiegelt sie den Wandel vom urbanen Zentrum zur spätantiken Festung wider – bis heute ist sie als weitgehend unüberbautes Bodendenkmal außergewöhnlich gut erhalten.

Von der Siedlung zur Kolonie

Bereits ab dem frühen 1. Jahrhundert n. Chr. entstand am antiken Rheinufer bei Xanten eine Zivilsiedlung mit Hafen. Um das Jahr 100 n. Chr. wurde daraus die Colonia Ulpia Traiana (CUT) – eine Stadt, dessen Einwohner das römische Bürgerrecht besaßen (civitas Romana). Sie war neben Köln die bedeutendste Kolonie der Provinz und wurde als Siedlung für Veteranen sowie als Verwaltungszentrum der Region geplant.

Die Stadt lag in unmittelbarer Nähe zum Legionslager Vetera castra und stand in enger Verbindung zum Militär. Ihr strategischer Standort am Rhein und ihre Anbindung an die Limesstraße machten sie zum logistischen Drehkreuz für Handel, Nachschub und Truppenbewegungen.

Städtischer Ausbau und Blütezeit

Die CUT wurde planmäßig angelegt und umfasste in ihrer Hochphase eine Fläche von etwa 73 ha. Ein regelmäßiges Straßennetz gliederte das Stadtgebiet, das mit Stadtmauer, Forum, Tempeln, Thermen und einem Amphitheater ausgestattet war. Besonders hervorzuheben ist der aufwendige Flusshafen, der durch massive Holzkonstruktionen gesichert war – ein zentrales Element für die Versorgung des Militärs.

Die befestigte Stadt zeigt eindrucksvoll, wie römische Urbanität auch in den nördlichsten Provinzen funktionierte. Monumentale Bauwerke und eine umfassende Infrastruktur, wie Straßen mit erhaltenen Spurrillen und ausgeklügelte Verteidigungsanlagen belegen die wirtschaftliche und politische Bedeutung der Colonia.

Wandel zur Militärstadt

Ab etwa 250 n. Chr. verschärften sich die politischen und militärischen Verhältnisse im Römischen Reich. Die CUT wurde zunehmend militarisiert. Im Südwesten der Stadt entstand ein 3,9 ha großes befestigtes Areal mit zwei Tortürmen – wahrscheinlich eine militärische Binnenfestung. Spätestens zu dieser Zeit waren Truppen dauerhaft in der Stadt stationiert.

Nach weiteren Krisen und Frankeneinfällen zog sich das zivile Leben in kleinere, besser zu verteidigende Bereiche zurück. Um das Jahr 300 n. Chr. wurde das Zentrum der Stadt zu einer spätantiken Festung umgebaut – der Tricensimae. Diese neue Anlage umfasste die zentralen neun Häuserblocks und war von einer 3,5 m starken Mauer mit Rundtürmen umgeben sowie durch einen doppelten Graben gesichert.

Ein einzigartiges archäologisches Zeugnis

Die Colonia Ulpia Traiana ist die einzige römische Zivilstadt am Niedergermanischen Limes mit UNESCO-Welterbestatus. Das Siedlungsareal – bestehend aus der vorrömischen Siedlung, der Colonia selbst und der spätrömischen Festung – ist bis heute kaum überbaut. Die Erhaltungsbedingungen sind außergewöhnlich gut und  durch Ausgrabungen sowie geophysikalische Messungen bekannt. Die hierdurch gewonnenen Erkenntnisse sind Grundlage der zahlreichen Rekonstruktionsbauten vor Ort.

Im LVR-Archäologischen Park Xanten wird dieser bedeutende Fundplatz umfassend erforscht und öffentlich präsentiert – ein lebendiger Ort römischer Geschichte am Niederrhein.

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Insgesamt 44 archäologische Fundplätze bilden die konstituierenden Teile der Welterbestätte „Grenzen des Römischen Reiches – Niedergermanischer Limes“. Wo liegen sie und was zeichnet sie aus?

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